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Perl

Für zahllose Anwendungen, z.B. zur Verarbeitung von Textdateien, Konverter, Filter, Datenbanken, Nutzung von Internet Protokollen etc., werden Sprachmittel verwendet, die auf Finiten Automaten basieren. Perl  stellt aufgrund seiner besonderen Architektur und seiner ausgereiften Methoden die beste Wahl für derartige Aufgaben dar.

Bei den beschriebenen Entwicklungen wurde Perl für die Konvertierung und Aufbereitung von Daten eingesetzt, aber auch für Datenbankzugriffe und zur Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben, z.B. im Bereich der Administration.

Folgende Eigenschaften verleihen  Perl  kurzgefaßt seine besondere Eignung:

RegEx:
Der hochentwickelte  RegEx -Maschine  genannte Mechanismus zur Auswertung (engl.:  ,,matching``, engl.:  ,,pattern matching``) von regulären Ausdrücken  (engl.:  ,,regular expressions``) [Fri1997]. Reguläre Ausdrücke sind syntaktische Hilfsmittel, die Klassen von Zeichenketten beschreiben.
NFA:
Die Basis der RegEx-Maschine bildet ein nicht-deterministischer finiter Automat  ( NFA ). 
Backtracking:
Der implementierte NFA erlaubt Rückbezüge  (engl.:  ,,backtracking``).  Bei einem deterministischen finiten Automaten  ( DFA )  ist dagegen während eines Suchprozesses keine Speicherung von Treffern möglich.
Look-ahead:
Die RegEx-Maschine erlaubt weiterhin ein Vorausschauen (engl.:  ,,look-ahead``)  auf Zeichenketten in Kombination mit konjunktiven Ausdrücken.  Dies ist nur durch das Backtracking möglich. Zusätzlich sind seit der Version 5.005 zurückschauende Funktionen (engl.:  ,,look-behind``)  realisiert.
Skriptsprache:
Perl wird in einer Skriptsprache  geschrieben. Der Zugriff auf diese Programme und die Generierung von Programmteilen sind daher aus anderen Applikationen heraus möglich.
Vorkompilation:
Die Implementierung des Perl-Compilers erlaubt eine Vorkompilation (engl.:  ,,precompiling``)  in speziellen Bytecode vor der Ausführung, was die Geschwindigkeit bei größeren Aufgaben deutlich erhöht. (Eine Umsetzung von Perl in eine höhere Programmiersprache und damit eine Nutzung von Maschinensprache ist ebenso möglich.)

Ein  Perl  Skript wird zur Laufzeit nicht lediglich interpretiert, sondern in einen Zwischencode kompiliert. In neueren Implementierungen kann auch dieser Zwischencode, ein Bytecode , gespeichert werden.

In vielen Fällen können Programme, die in Perl geschrieben sind, schneller abgearbeitet werden, als vergleichbare, die in Java geschrieben sind. Solche Programme sind aber bezüglich der Ausführung meist immer noch etwas langsamer, als solche in C. Java Bytecode  emuliert eine virtuelle Maschine auf tiefster Prozessorebene, Perl Bytecode  besteht aus Aufrufen optimierter hochsprachlicher C-Funktionen.

 Perl  Skripten  können sehr portabel und multiplattformfähig programmiert werden. Die Aufteilung in Module fördert ein effizientes Arbeiten in größeren Projekten.


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Claus-Peter Rückemann / ruckema@uni-muenster.de / Tel. --
Sun Jan 20 19:17:16 MET 2002